Harald Langer ist seit 1981 Mitglied im Schützen- und Sportverein Sponheim Viktring und maßgeblich für Entwicklung und Gestaltung der Vereinsstruktur und des Vereinslebens beteiligt.
Als Sprengmittelbefugter hat er den „Alten Steinbruch“ bis zur jetzigen Form mitgestaltet und adaptiert. Jahrzehntelang hielt er die Sportschießstätte in Viktring in Stand, hatte großen Anteil am heutigen Status der Luftpistolenanlage in der Obirstraße, die zur modernsten in Kärnten zählt, und errichtete die Kameraanzeige unserer beiden Stände beim Rosentaler Schützenverein in Ferlach, für die er noch immer die Wartung übernimmt.
Als Wettkampfschütze ist Harald für den SSV Sponheim weiterhin im Einsatz. Dabei reicht die Palette der Wettkämpfe von der Sportpistole über Vorderladerwaffen bis zum Sport- und Ordonanzgewehr. In allen Waffenklassen kann unser Jubilar zahlreiche Erfolge aufweisen. Vielen Wettbewerben drückt Harry auch mit seiner Auswertung der Ergebnisse den Stempel auf und er organisiert gesellige Stammtischrunden.
Einen umfassenden Überblick über den Lebensweg von Harry und seinen vielseitigen Interessen zeigt die Laudatio seines Sohnes Andreas, ebenfalls Mitglied und tragende Säule im Verein, auf – vielen Dank dafür.
Harald Langer wurde am 04.02.1941 in Klagenfurt geboren. Seine Jugend verlebte Harald Langer in der Nachkriegszeit, wo es an sehr vielem gemangelt hat, trotzdem erzählt er immer lebhaft von seiner interessanten Jugendzeit.
Nach dem Besuch der Obir-Volksschule in der Obirstraße in Klagenfurt und der Volksschule in der Klagenfurter Festung sowie der Hauptschulzeit in der Benediktinerschule in Klagenfurt erlernte er nach der Berufsschule den Lehrberuf „Elektrotechniker“ bei der Firma Poppich.
Im Anschluss an die Lehrabschlussprüfung wechselte er zur Firma AEG-Telefunken und begann dort als Techniker für den Stromleitungsbau. So hat er u.a. das Vellachtal, Bereiche um Bad Eisenkappel und Teile des Lavanttales faktisch mit Strom versorgt.
Im Jahr 1972 absolvierte Harald Langer die Meisterprüfung zum Radio- und Fernsehmechanikermeister. Nach insgesamt 27 Jahren bei der Firma AEG-Telefunken und der Firma Telefunken war er gezwungen, nach Auflösung der beiden Unternehmen sich selbstständig zu machen.
In seiner Firma Langer und Liegl Tele-Videoelektronik Ges.m.b.H. war er dann bis zur Pensionierung tätig.
Neben seinem beruflichen Lebensweg gibt es natürlich auch einen umfangreichen privaten Lebensweg. Im Jahr 1958 lernte er seine Frau Brigitte kennen, die er dann im Jahr 1962 heiratete.
Bereits 1962 kam die Tochter Evelin zur Welt, ihre Schwester Gabriele folgte im Jahr 1966. Als drittes Kind wurde dann Sohn Andreas im Jahr 1972 geboren.
Aus den Beziehungen der Kinder sind die Enkelkinder Jutta und Christopher hervorgegangen.
Schon in jungen Jahren lernte er seine Heimat Kärnten lieben und schätzen. Vor allem die Berge und die Natur haben ihn damals schon sehr interessiert. Zahlreiche Touren führten ihn in die Kärntner Bergwelt. Die Koschuta, das Gebiet um die Klagenfurter Hütte und auch die Fragant im Mölltal wurden öfters von ihm besucht.
Zur Höhlenforschung gelangte Harald eher zufällig über eine technische Hilfestellung für seinen damaligen Arbeitskollegen Hubert Stefan, welcher auch Mitglied des Schützenvereines war.
Hubert Stefan war 1970 zur Fachgruppe für Karst- und Höhlenkunde im Naturwissenschaftlichen Verein für Kärnten gestoßen und versuchte für die Erforschung von Höhlen neue Beleuchtungen aus Autorückfahrscheinwerfern zu bauen. Dazu suchte er die Unterstützung von Harald. Harald wollte natürlich bei der Erprobung der Beleuchtung dabei sein und besuchte dabei seine erste Höhle. Danach begann er sich intensiver mit der Höhlenkunde zu beschäftigen und trat 1976 der Fachgruppe für Karst- und Höhlenkunde bei. Neben der Liebe zur Natur konnte er auch seine Berufung des Fotografierens ausleben. Später kam noch das Vermessen und Dokumentieren von Höhlen dazu.
Die Mitarbeit bei der 1967 gegründeten Kärntner Höhlenrettung war für ihn eine Selbstverständlichkeit und er ist der Höhlenrettung bis heute treu geblieben.
Zu Pfingsten 1978 gab es einen Einsatz der Höhlenrettung im Altenbergschacht. Zwei junge Männer wollten das Schachtsystem mit selbstgebastelten Strickleitern erforschen. Nachdem der Erste in den Schacht abgestiegen war, verloren die beiden durch den Lärm des darin fließenden Wasserlaufes die Rufverbindung. Der oben gebliebene Mann verständigte die Bergrettung. Sechzehn Bergrettern gelang es in 12 Stunden nicht, den im Schacht verbliebenen Mann zu bergen. Nach der Alarmierung der Kärntner Höhlenrettung gelang es Herrn Langer in kurzer Zeit sieben Höhlenretter zu alarmieren. Die Höhlenretter schafften es, den bereits in Lebensgefahr schwebenden jungen Mann erst zu versorgen und in zwei Stunden ans Tageslicht zu bringen. Er war leicht verletzt und unterkühlt, hat aber das Abenteuer letztlich gut überstanden.
Neben Publikationen in der Carinthia II (Publikation des Naturwissenschaftlichen Vereines) publiziert die Fachgruppe für Karst- und Höhlenkunde in regelmäßigen Abständen seit 1976 ihre Forschungsergebnisse und Tätigkeiten in der Fachgruppenzeitschrift HÖHLENFORSCHUNG. Harald war an der Entstehung dieses Druckwerkes maßgeblich beteiligt und stellte in den Anfangsjahren auch seine Räumlichkeiten zur Druckherstellung zur Verfügung. Die Zeitschrift wird mit Erfolg bis heute aufgelegt.
Im Jahr 1987 übernahm Harald Langer dann die Position des Fachgruppenleiters von Wolfgang Rassl und hat diese bis heute gemeinsam mit seinem Sohn Andreas inne.
In der Zeit seit dem Jahr 1976 wurden zahlreiche Höhlen von Harald besucht und erforscht. In den Jahren nach 1980 Höhle konzentrierten sich die Forschungen vorwiegend auf die Höhlen in der Unterschäffler-Alm (Obir-Gebiet). Es konnten rund 6000 m Länge und Höhlenteile bis zu 250 m Tiefe in sieben Ebenen erforscht werden. Das Bestreben war, einen natürlichen Zugang zu den Obir-Tropfsteinhöhlen zu finden, was auch nach einigen Jahren gelungen ist. Damit wurde auch ein wesentlicher Beitrag zur Erschließung der Obir-Tropfsteinhöhlen-Schauhöhlen geleistet.
Natürlich blieb die Forschungstätigkeit nicht allein auf die Unterschäffler-Alm beschränkt, es wurde ebenso im Gebiet der Matzen und im Gebiet Lobnig weitergearbeitet. Große Erfolge im Obir-Gebiet konnten durch die Entdeckung der sogenannten “Banane“, der Roten Grotte, im Jahr 1987 der Bumslucke und des Rassl-Systems gefeiert werden. Im Bereich der Matzen wurde der Christinenschacht und im Lobnig-Gebiet der Lobnig-Schacht entdeckt.
Ab dem Jahr 1998 unterstützte Harald den Univ. Prof. Dr. Christoph Spötl der Universität Innsbruck beim Projekt „Altersbestimmung und Wachstumsforschung von Tropfsteinen“. Bei unzähligen Befahrungen des Rassl-Systems bzw. der Bumslucke wurden Messgeräte installiert, eine Stromversorgung hergestellt, die teilautomatischen Messgeräte ausgelesen, gewartet und händisch Messwerte aufgenommen. Diese Befahrungen werden von uns auch zum Anlass genommen Fledermauszählungen durchzuführen und neue Naturhöhlenteile zu suchen.
Im Jahr 1980 wurde von Höhlenforschern aus Italien, Slowenien und Kärnten beschlossen ein Höhlenforschertreffen mit dem Motto „Dreieck der Freundschaft“ zu veranstalten. Es verpflichteten sich die Gründungsmitglieder, dass dieses Treffen jährlich in einer anderen Region stattfinden soll. In den Jahren 1989, 1995 und 2004 fand das Dreiländertreffen unter der Leitung von Harald, mit Ausgangspunkt Gasthof Schmautz in Jerischach, in Kärnten statt. Diese Treffen waren eine langjährige Tradition.
Besondere Verdienste um die Höhlenforschung leistete Harald Langer mit der Organisation und Teilnahme an höhlenkundlichen Expeditionen ins Ausland.
Eine Fahrt führte die Expeditionsgruppe 1992 nach Russland in das Kaukasus-Gebiet und anschließend in die Olympiastadt Sotschi.
Eines der schönsten und schwierigsten Abenteuer war die Höhlenexpedition 1998 ins Altin Beşik Düdensuyu Höhlensystem im Taurus Gebirge in die Türkei.
Im Jahr 2005 organisierte Harald eine Expedition nach Rumänien in die tiefste Höhle (Tausoare Pestara), die längste Höhle (Vintuli Pestera) und in die beeindruckende Eishöhle Scarisoara.
Im Jahr 2012 unternahm er gemeinsam mit seiner Frau Brigitte und einer Reisegruppe eine Expedition nach Island zu den Vulkanhöhlen.
Die Verbandstagung des Verbandes der österreichischen Höhlenforscher (VÖH) wurde zweimal von Harald mit organisiert. Die erste Verbandstagung im Jahr 1982 fand in Moosburg statt, die zweite Veranstaltung lud die Teilnehmer nach Bad Eisenkappel ein und wurde gemeinsam mit der Obir-Schauhöhle ausgerichtet.
Wie auch für den SSV Sponheim ist Harald für das gesellschaftliche Vereinsleben zuständig. Unter seiner Organisation fanden zahlreiche Höhlenweihnachtsfeiern in der Deutschmannlucke über viele Jahrzehnte statt. Mit gegrillter Wurst und warmen Getränken wurde eine besinnliche Feier abgehalten, wobei auch Weihnachtsgedichte und Weihnachtslieder nicht fehlen durften.
Für seinen weiteren Lebensweg wünschen wir dem Jubilar alles Gute und viel Kraft. Möge er nach dem Leitsatz von Martin Luther King „I HAVE A DREAM“ weiter sein Leben bestreiten und nie den Mut verlieren.
Das Geburtstagsschießen holen wir bei passender Gelegenheit nach.